LL – Kapitel 11 => Emotionen

Das Libellchen war entspannt und voller Energie. Jetzt konnte sie den 3. Teil ihrer Aufgabe angehen. Als sie in die Halle kam, traf sie auf MagdaLena „Hallo Libellchen, hast du Gottfried kennen gelernt?“ Die Berghexe lächelte das Libellchen mütterlich an. „Ja! Es war einfach herrlich! Aber ich hab vergessen zu fragen, was er dafür haben will. Er wird ja auch Geld haben wollen, für diese wundervolle Massage.“ „Mach dir darüber keine Gedanken, Gottfrieds Dienste sind in dem Gesamtpreis enthalten.“

„Wow! Dann ist dein Angebot ja ur günstig. Er hat mich jetzt 1 ½ Stunden massiert, das alleine kostet normalerweise ein halbes Vermögen.“ „Bei mir musst du dafür mitarbeiten“ erwidert MagdaLena. „Apropos mitarbeiten, wie geht es dir mit der Aufgabe?“ „Naja, 2 von 3 Punkten hab ich fertig und den 3. Teil wollt ich grad angehen.“ „Wenn das so ist, will ich dich nicht länger aufhalten. Sehen wir uns zum Abendessen?“ „Ja, auf jeden Fall, bis später.“

Das Libellchen ging weiter in den Garten und suchte sich ein neues Plätzchen. Ein kleiner Pavillon umgeben von einem Meer aus Rosen, lockte sie an. Sie ging hinein und ließ sich an einem weiß gestrichenen Tischchen nieder. Das Tagebuch legte sie vor sich hin und las sich die 3. Überschrift noch mal durch.

Emotionaler Ausbruch

Da gab es einen der ihr sofort einfiel. Sie war mit 2 Freundinnen unterwegs gewesen. 2 Mädels die sie seit 5 Jahren kannte. Die eine war eine kleine Partymaus. Immer gut drauf und der Typ Mädel mit dem man Pferde stehlen konnte. Die andere war er der Typ „von Selbstzweifeln geplagt“. Wenn das Libellchen mit den beiden unterwegs war, waren sie immer alle 3 gut drauf. Doch wenn das Libellchen mit der einen Freundin, die immer an sich selbst zweifelte, alleine unterwegs war, ging es ihr danach nie so richtig gut. Sie war dann immer ein wenig bedrückt.

Und obwohl das Libellchen die beiden schon seit 5 Jahren kannte, hatte sie die beiden noch nicht wirklich an sich rangelassen. Sie sprachen zwar über die alltäglichen Probleme, aber über ihre emotionalen Abgründe, in ihr selbst, darüber hatte sie mit den beiden nie gesprochen. Sie wollte sie nicht verschrecken.

Und dann waren sie zu dritt unterwegs. Sie hatten schon einiges getrunken. Und obwohl der Abend lustig begonnen hatte wurde das Libellchen im Laufe des Abends immer angespannter. Sie wusste gar nicht mehr warum eigentlich. Sie wusste nur noch, dass ihre beiden Freundinnen auf sie einredeten. Sie solle doch von ihr erzählen. Von ihrer Vergangenheit. Doch sie wollte nicht. Sie wollte sich nicht öffnen. Doch die beiden ließen nicht locker. Machten ihr Vorwürfe, dass sie ihnen nicht vertrauen würde. Und da wurde das Libellchen böse. Sie fing an zu reden. Sie kotzte sich verbal aus. Erzählte ihnen die Gefühle ihres ganzen Lebens.

Als sie fertig war, sahen sie die beiden Freundinnen schockiert an. Das war zuviel für sie. So genau wollten sie es dann doch nicht wissen. Das machte das Libellchen erst recht sauer. Zuerst wollten sie es wissen, nötigten sie dazu darüber zu reden und jetzt auf einmal wollten sie es nicht mehr wissen. Sie stritten sich. Unschöne Worte wurden gewechselt. Und die Freundschaft war beendet.

Und eigentlich wusste das Libellchen im Nachhinein weder, warum sie so zornig geworden war, noch warum sie sich mit den beiden gestritten hatte.

Wenn das Libellchen an die Zeit nach dem Streit dachte, merkte sie auch, dass es ihr trotz der Tatsache ihre beiden besten Freundinnen verloren zu haben, nachher um einiges Besser ging. Sie zweifelte nicht mehr so oft an ihr selbst. Ob das etwas mit der verlorenen Freundin zu tun hat? Das musste sie MagdaLena bei der nächsten Gelegenheit fragen.

Doch jetzt hatte sie erstmal Hunger!

© Libellchen, 2011

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