Selbständig

Omg – jetzt wär ich beinahe hintenüber vom Stuhl gekippt.

Es gibt auf Facebook unter anderem eine Gruppe, die nennt sich – „Als Einzelkämpferin in Fülle & Wohlstand“ – und ich ging – bis heute – davon aus, dass dort großteils Unternehmerinnen sind – weil bisher auch alle Postings in diese Richtung gingen.

Jetzt kam heute die Frage, dass eine Autorin nicht weiß, wie sie die Krankenkassenbeiträge und Einkommenssteuervorauszahlungen zahlen solle und eben nicht wisse, ob sie noch ein zweites Jahr als selbständige Autorin überlebt.

Irgendwann in der folgenden Diskussion stellte dann jemand die Frage, ob sie vorher nicht gewusst hätte, dass das anfallen wird – und sie meinte – nein, sie verlor ihren Job und wurde ganz plötzlich „unfreiwillige Selbstständige“.

Also mal ehrlich – so plont kann man ja eigentlich gar nicht sein.

Doch – ich kenne das von früher – als ich in der Fachgruppe der Energetiker der WKO war – und dort ähnliche Diskussionen verfolgen „durfte“. Und auch bei vielen im Network Marketing findet sich die gleiche naive Blauäugigkeit.

Daher ist mir dieser Beitrag mal wieder ein Bedürfnis. Achtung – ich lebe in Österreich und schreibe aus meinen entsprechenden Erfahrungen – in Österreich. Die Rechtslage in Deutschland kann entsprechend anders lauten.

Selbständigkeit bedeutet nicht, einfach so weiter zu machen wie zu Zeiten eines unselbständigen Jobs – es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – und zu wissen, was man tut.

Zwei Fragen vorweg:

  • Brauchst du eigene Räumlichkeiten, um deine Selbständigkeit auszuüben?
  • Brauchst du einen Gewerbeschein für deine Selbständigkeit?

Was musst du kostentechnisch einplanen, wenn du selbständig arbeiten willst?

  • gewerbliche Krankenversicherung
  • Umsatzsteuervoranmeldungen/zahlungen
  • Einkommenssteuer/vorauszahlungen

Abhängig von eigenen Räumlichkeiten und der Art der Tätigkeit:

  • Miete, Gas, Strom, etc.
  • Geräte und Maschinen
  • Büromaterial
  • und vieles mehr

Ich hatte im Laufe meines bisherigen Lebens viele Gespräche mit Menschen geführt, die vor einer eigenen Selbständigkeit standen – und die meisten davon waren blauäugig und wollten es nicht wahrhaben, dass selbständig auch bedeutet, für sich selbst verantworltich zu sein – und die entsprechenden Kosten selbst und ständig zu tragen.

Wenn du dich im Bereich Network Marketing selbständig machen möchtst, solltest du das auf jeden Fall zu Beginn neben deinem aktuellen Job machen – um zu sehen, ob es wirklich das ist, was du willst.

Ich persönlich finde es absolut dumm, wenn wer in Hinblick auf eventuellen Reichtum im Network Marketing einfach seinen / ihren Job schmeisst – und dann nicht weiß, wie er das nächste Monat überleben kann.

Und wenn du einen Job verloren hast, dann melde dich beim AMS / Amt als arbeitssuchend, um eine finanzielle Basis zu haben, während du dich auf den Aufbau deines Unternehmens konzentrieren kannst.

Selbständig machen ist nicht wie der Wechsel von Kindergarten in Schule – es ist eine EntScheidung, die du dir genau überlegen solltest – und ev. auch mit einem guten Steuerberater abzustimmen, bevor du unüberlegt in etwas reinsteigerst, wo du dann drauf kommst, dass du dich übernommen hast.

Noch ein paar Tipps aus einem alten Beitrag von mir:

SocialMedia-Tipps für EPUs und KMUs

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