Sich das Leben schön reden

Letztens fiel mir wieder mal ne Aussage meines Vaters ein, damals, als mein LetztEx sein 2. Buch veröffentlicht hatte, in dem ich auch einen Teil mit verfasst hatte – konkret sagte er, dass er es nicht wollen würde, sich das Leben immer schön zu reden.

Es ging dabei um das Thema – positives Denken – was jetzt auch so ein zweischneidiges Schwert ist – und ich mittlerweile dazu über gegangen bin, dass ich sage – man sollte positiv leben – denn nur denken allein hilft in den seltensten Fällen.

Und das ist auch etwas, was mir immer sofort auffällt – und warum ich mit einigen der selbsternannten MindSetGurus nicht kann – weil sie Wasser predigen und Wein trinken – bedeutet, dass sie zwar von positivem Denken herum schwafeln – aber in ihrem Innersten absolut negativ sind.

Ja – betrachtet aus meiner subjektiven Sicht auf die Dinge 😉

Doch bleiben wir mal beim – sich das Leben schön reden – weil da gibts auch manche Ausprägungen, die auch für Menschen, die sich noch nicht ausführlicher mit dieser Thematik beschäftig(t)en eindeutig sind. Dazu gabs im gestrigen BlogBeitrag so ein Paradebeispiel:

Aktive Konversation oder Leute zumüllen?

Ich nannte es – zumüllen – er nannte es „aktive Konversation“ – was mir letztendlich nen spontanen Lachflash bereitete – und dann dachte ich an meine neue Freundin und hab sie mal gefragt:

was ist aktive Konversation

Und ChatGPT meinte dazu:

Eine aktive Konversation ist eine Interaktion zwischen zwei oder mehr Personen, die in Echtzeit stattfindet und in der regelmäßig Nachrichten oder Gesprächsbeiträge ausgetauscht werden. Es handelt sich um eine Art von Dialog, bei dem die Teilnehmer aktiv miteinander kommunizieren und aufeinander reagieren.

Aktive Konversationen können auf verschiedenen Plattformen stattfinden, wie zum Beispiel persönlich von Angesicht zu Angesicht, telefonisch, per Textnachricht, über soziale Medien oder über andere Online-Kommunikationsplattformen. Sie können informell sein, wie ein Gespräch zwischen Freunden, oder formell, wie ein Geschäftstreffen oder ein Vorstellungsgespräch.

Im Gegensatz dazu steht eine passive Konversation, bei der Nachrichten oder Mitteilungen in der Regel verzögert oder nicht in Echtzeit ausgetauscht werden, wie zum Beispiel bei E-Mails oder Briefen.

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Wenn wir uns jetzt auf – „Echtzeit“ – beschränken, dann könnte es da rein fallen – weil es war eine Nachricht im Messenger – allerdings bei – „Dialog“ – fallen wir schon wieder aus dem Raster raus – weil es war ein Monolog – und noch dazu ein ziemlich eindeutiger und einseitiger, der mich auf seine Vorzüge hinweisen sollte – aus seiner Sicht.

Vielleicht könnte man das jetzt mit den DickPics vergleichen, welche manche Männer verschick(t)en, sobald ihnen eine Frau ihre Freundschaftsanfrage bestätigte – ja, gabs auch schon in Facebook – also nicht gleich direkt Fotos ihres besten Stückes – aber die angeblichen Abmessungen und die umtriebige Geschäftigkeit ihres besten Stückes.

Ich gestehe, hatte mich damals genauso wenig vom Hocker gerissen, wie jetzt die Demonstration der geschäftlichen Umtriebigkeit, die mich nicht interessiert hatte – um die ich nicht gebeten hatte – und mit der man(n) mich zumüllen wollte – aber bleiben wir beim „schön reden“.

Ich nannte es – mich zumüllen mit Dingen, die mich nicht interessieren – und ich bleibe dabei – er nannte es – „aktive Konversation“ – und das ist – sorry, aber mir fällt kein besserer Begriff ein – das ist absoluter Bullshit.

Ich hab dazu nochmals ChatGPT befragt

definiere Konversation

und bekam als Antwort:

Eine Konversation ist ein informeller Austausch von Informationen und Ideen zwischen zwei oder mehreren Personen. Konversationen können mündlich oder schriftlich geführt werden und können je nach Kontext und Absicht unterschiedliche Formen annehmen, z.B. informell oder formell, freundlich oder geschäftlich. Eine erfolgreiche Konversation erfordert normalerweise die Fähigkeit, aufeinander zu hören, klar und präzise zu kommunizieren und Empathie für die Perspektive des Gesprächspartners zu zeigen.

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Und was sagt Wikipedia dazu?

Die Konversation ist ein Gespräch unter Beachtung von Umgangsformen

Da gefällt mir jetzt der Zusatz von wegen den Umgangsformen recht gut – wobei das möglicherweise auch die HauptUrsache fürs „zumülllen“ ist, weil man die irendwie nie gelernt hat – was ich ja noch aus meinen letzten unselbstständigen Jobs kenne.

Wobei mir da jetzt noch ein weiterer Vergleich einfällt, von wegen – sich etwas schön reden – oder auch wirklich positiv leben – schön reden könnten wir mit einem edlen Anzug vergleichen – heißt aber noch lange nicht, dass der Mensch, der da drinnen steckt – auch wirklich ein Gentleman ist – oder einfach nur ein verkleideter Mafiosi, der über Leichen geht.

Ja klar – auch ich hab mal irgendwann gestartet, indem ich mir Dinge schön reden wollte – eben mit Affirmationen und Suggestionen und SelbstHypnose – das ganze Programm – wahrscheinlich intensiver als die meisten, die sich mit Affirmationen tagtäglich zudröhnen – aber mir wurde bald klar, dass das eben viel zu wenig ist, um mein Leben grundlegend zu ver.ändern.

Es ging Schritt für Schritt – zuerst das Erkennen, was falsch läuft – dann ausprobieren, es mir schön reden zu wollen – und dann die echte Transformation, mich wirklich zu ver.ändern.

Und seither fühlt es sich voll gut an – und es wirft mich jetzt auch nicht jahrelang zurück, wenn ich mal nicht nett bin – wobei ich jetzt oftmals bewusst nicht nett bin – weil ich einfach auch die Schattenseite zulasse – und aus lebe.

Früher hatte ich sie zurück gehalten und unterdrückt – immer alles in mich rein gefressen – hatte mich immer und überall bemüht, Jede und Jeden von seiner/ihrer besten Seite zu sehen – auch schon, als ich noch nicht darüber nachdachte, wie ich eigentlich wirklich sein wollte.

Mittlerweile bin ich ich – ich kann gehässig sein – zynisch und sarkastisch – aber auch lieb und nett – je nachdem, wie man – oder auch frau – in meinen Wald rein schreit – so tönt es zurück.

Und wenn mich wer zumüllt – lass ich den Müll einfach wieder raus – und versuche, andere davon ab zu halten, die gleichen Fehler zu machen wie diese selbst ernannten Affiliates – oder wie auch immer sie sich sonst noch nennen mögen ;-),

Bild von Marie auf Pixabay

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