Du hast versprochen, nicht zu sterben

Heute erscheint das neueste Buch einer lieben Bekannten – Gabriele Ketterl – eine begnadete Autorin, deren Weg ich jetzt schon seit fast 2 Jahrzehnten verfolge.

Von Kinderbüchern über Fantasy bis jetzt zu diesem neuen, welches einen sehr traurigen Anlass hatte – den Tod ihres Sohnes, der nach 2 Jahren den Kampf gegen die Drogen verloren hatte – kurz nach seinem 20. Geburtstag.

Heute wäre Daniel 22 - und das ist auch der Grund, warum der Veröffentlichungszeitpunkt genau für heute fest gelegt wurde.

Ich hatte vorigen Freitag schon ein Vorabexemplar in eBook Form bekommen – weil die erste Auflage der Printausgabe bereits vergriffen ist von den Vorbestellungen – aber die nächste Auflage ist bereits in Druck.

Wie auch immer – ich hab es in einer Nacht ausgelesen – und mein Resüme:

Jeder Mensch, der Kinder hat – vor allem Jugendliche, die eventuell gefährdet sein könnten – sollte dieses Buch unbedingt lesen!

Gabriele Ketterl

Du hast versprochen, nicht zu sterben

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Gabriele schildert in BriefForm die Tage – und die Erinnerungen – zwischen dem Tod ihres Sohnes – der Beerdigung – und ihrer Heimkehr nach Gran Canaria.

In ihrer einfühlsamen und berührenden Schreibweise nimmt sie uns mit in ihre Welt – die Trauer – und auch die Wut – die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit genauso – wie in die Erinnerung an schöne Zeiten.

Sie beschreibt genau das, was ich immer wieder mit erleben musste – in meinen unterschiedichsten TrainerJobs – allerdings schreibt sie aus der unmittelbaren Sicht einer betroffenen Mutter.

Ich kann nur ansatzweise nachempfinden, wie es ihr ging – als sie es erfuhr, dass ihr Sohn den Drogen verfallen war – ihr Kampf auf verlorenem Posten, weil seine „neuen FreundInnen“ sein ganzes Denken bestimmten.

Es war schon für mich nicht leicht, zusehen zu müssen, wie sich Jugendliche selbst zerstören – sich nicht abhalten lassen, zu glauben, sie seien unkaputtbar – und letztendlich doch daran scheiterten.

Der Verfall – wenn die Drogen die Oberhand gewinnen – und dabei ist es nicht nur gleich.gültig, sondern schlichtweg egal – ob sie echten Drogen verfallen sind – oder in irgendwelchen Programmen mit ErsatzStoffen drin steck(t)en.

Ja – stimmt – ich bin mir nicht wirklich sicher, ob DrogenErsatzStoffe wirklich so viel besser sind als „richtige“ Drogen.

Wenn du schon einmal gesehen hast, wie Menschen, die sich in einem DrogenErsatzProgramm befinden – dahin vegetieren – keinen Bezug zur Realität haben – also schon – in ihrer drogenverseuchten Realität weiter leben - dann wirst du wissen, wovon ich schreibe.

Wenn du schon mal mit erleben musstest, wie mitten in einem Gespräch jemand auf einmal – von gleich auf jetzt – einfach ausrastet – sich die Seele aus dem Leib kotzt – und einen Tobsuchtsanfall erleidet – dann wirst du wissen, wovon Gabriele schreibt.

Und dabei ist es egal, ob echte Drogen oder DrogenErsatzStoffe – wobei die mit den echten Drogen einfach nicht auftauchten, wenn sie auf einem ihrer Trips waren – weil es ihnen egal war, ob sie ihren täglichen Geldbezug bekamen oder nicht.

Durchwegs alle, die auf DrogenErsatzStoffen waren, kamen zwar immer wieder – aber sie hatten keine Chance, irgend etwas mit zu bekommen von dem, worüber alle anderen diskutierten – oder was auch immer.

Daher kann ich Gabriele nur zustimmen – am Besten ist es, gar nicht erst damit an zu fangen – weil es wird nicht besser – je länger Betroffene in dieser anderen Realtität verharren – desto tiefer fallen sie dort rein – wie in ein Loch mit Treibsand, welches sie immer tiefer runter zieht.

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