Wie ist das mit den systemischen Verstrickungen?

Systemische Verstrickungen sind meist Dinge – Verhaltensweisen – Themen – die wir von unseren Ahnen übernommen haben – aus Liebe zu ihnen – und nein, niemand hat es uns aufgedrängt – oder zwingt uns, die Themen weiter zu führen.

Und fallweise übernehmen wir auch Thematiken aus einem anderen System – also über das FamilienSystem hinaus.

Es gibt 3 ÜberThematiken:

Ausgleich – Ordnung – Bindung
oder auch
Balance – Positionierung – Zugehörigkeit

und dann auch noch jeweils 3 UnterThematiken, die ich ausführlicher in meinem Buch behandle – hier nur mal eine kurze Übersicht:

Ein paar Worte zu den Überbegriffen

Ausgleich oder Balance

Hier geht es nicht nur um den Ausgleich zwischen Geben und Nehmen – sondern auch darum, wer wem etwas zurück gibt – oder auch nicht.

In gleichberechtigten Partnerschaften geht es um den Ausgleich und die Balance zwischen Geben und Nehmen – bezüglich Eltern und Kinder geht es darum, dass Eltern ihren Kindern geben – und diese dann wieder an ihre Kinder.

Dabei geht es nicht nur darum, dass wir freiwillig irgend etwas tun – sondern auch, dass uns etwas „eingeredet“ wurde – dass wir etwas gelernt haben – was uns nicht weiter bringt.

Ich hatte über 30 Jahre lang Schuldgefühle wegen des Todes meines Bruders – bis es mir bewusst wurde – ich es hinterfragte – und es dadurch letztendlich auch auflösen zu können.

Ordnung = Positionierung

Hier geht es um die Hierarchien in Familien – um die Reihenfolge in der Geschwisterfolge – und vor allem darum, dass niemand den Platz eines anderen einnimmt.

Hier geht es – unter anderem – auch um verstorbene Geschwister – und daher auch um die Thematiken von alleingeborenen Zwillingen und Mehrlingen.

Nehmen wir mein konkretes Beispiel – ich hatte 2 Stiefbrüder aus 1. Ehe meiner Mutter – aber der eine brach mit unserer Mutter als ich noch klein war – und der andere starb, als ich 13 Jahre alt war.

Ich hatte mich immer als Einzelkind gesehen – bis zu meinen ersten Aufstellungen als Klientin – da wurde mir bewusst, dass ich nicht alleine – also Einzelkind – war und bin.

Und dann stand ich in einer Aufstellung, wo noch jemand mit dabei war, von dem ich sofort wusste, dass er wichtig für mich ist. Erst später „erfuhr“ ich von der Möglichkeit, dass ich alleingeborener Drilling bin.

Bindung = Zugehörigkeit

Diese Thematik finden wir vor allem bei alleinerziehenden Elternteilen – oder, wenn jemand mit den Eltern „bricht“ – und glaubt, nicht mehr dazu zu gehören – aber auch bei Adoptionen.

Ja – stimmt – auch ich hatte ein gestörtes Verhältnis zu meiner Mutter – aber ich war ihr immer dankbar dafür, dass sie mich geboren hat – und es gab für mich nie einen Zweifel daran, dass ich zu dieser Familie gehör(t)e.

Naja, nicht immer – erst, seit ich mit der Ausbildung begonnen habe – aber ja – es hatte sich einiges ver.ändert, nachdem ich mich mit dieser Thematik intensiver beschäftigt hatte 😉

Bild von 5921373 auf Pixabay

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