BestSeller- Unterschiede, die einen Unterschied machen

Vorgestern kündigte Lisa Keskin einen neuen Blogbeitrag an – und wir plauderten im Vorfeld auf Facebook schon bissale darüber – und ich kam drauf, dass sie es anders gemeint hatte, als ichs verstanden hatte – doch schau selbst:

Dein Buch: Bestseller oder best Seller?

Und weil ich mir unter ihrem Titel was anderes vorgestellt hatte, möchte ich hier noch ergänzend dazu schreiben, woran ich sofort dachte.

Noch eins vorweg – das, was sie geschrieben hat, kann ich zu 100 % unterschreiben.

Eine kleine Ergänzung zu ihren Aufzählungen unter dem Kapitel

Was kann dein Buch für dich tun?

Ich persönlich habe meine ersten Bücher als Ergänzung zu einer meiner Bewerbungen bei einer Firma verwendet – also zuerst die normale Bewerbung geschrieben – dann telefoniert, um einen Termin aus zu machen für das persönliche Vorstellungsgespräch.

Da ich in diesem Telefonat gefragt wurde, ob ich die sei, die das Buch über die systemischen Verstrickungen geschrieben hatte – hab ich damals alle 4 einfach mit genommen zum Vorstellungsgspräch – und meine zukünftige Chefin vollauf begeistert.

Und dann noch etwas – was ich jetzt wortwörtlich daraus zitieren muss

Was ist ein Bestseller und was hast du davon?

Ab ca. 25.000 verkaufter Stück gilt ein Buch heutzutage als Bestseller. Früher waren es 100.000 Stück, die verkauft werden mussten.

aus Lisas BlogBeitrag

Also ja – da Lisa aus der echten AutorInnen und BuchEcke kommt – ja – unbedingt – bei echten Büchern von echten AutorInnen – publiziert über echte Verlage – stimme ich – aus meiner Sicht als ehemalige VerlagsAssisstentin – auf jeden Fall zu.

Sie schreibt aber auch

… Bei Amazon gibt es einen sogenannten Sales Rank. …

… Das heißt, mit ein bisschen Taktik ist es super easy, einen Amazon-Bestseller zu haben. …

aus Lisas BlogBeitrag

Und genau das ist es, was diese SuperDruperBuchCoaches versprechen – BestSellerGarantie – oftmals vergessen sie dazu zu sagen – aber nur bei Amazon – und da genügen oftmals schon 30+ oder 50+ Bücher, die an einem Tag verkauft werden.

Und das zu schaffen ist relativ einfach – viel Promo vorweg – viele begeisterungswillige InteressentInnen, die mit irgendwelchen Bonis gelockt werden, um alle schon vorweg zu bestellen – dann werden die Exemplare am ofiziellen Erscheinungstag alle auf einmal ausgeliefert – und schwupp hat man nen Bestseller – bei Amazon.

Danach gibt es dann noch Gewinnspiele – wenn man entsprechende Rezensionen ab gibt – um den Schinken noch ein paar Tage oben zu halten – und dann Screenshots zu machen und freudestrahlend zu verkünden

Ich bin BestsellerAutorIn

Holla die Waldfee

Fast so ge(n)i(a)l wie sich n Super(wo)man Cape um zu hängen und zu glauben, dass man deshalb jetzt fliegen kann – oder was auch immer.

Rang Nummer eins ist der erstrebenswerteste Wert, und Bücher dieser Kategorie werden außerdem mit einem eigenen orangefarbenen Bestseller-Badge ausgewiesen.

aus Lisas BlogBeitrag

Wie ge(n)i(a). ist das denn?

Da freut sich doch dann die/der BestsellerAutorIn

Ich hab ein Buch mit einem orangefarbenen Mascherl

Nein – ich hab kein Buch mit einem orangefarbenen Mascherl, weil mir kommt dabei das – sorry, aber ist so – mir kommt das Ko….en bei solchen Praktiken.

Ja – kommt mir auch, wenn der CTA auf der SalesPage orange sein muss – weil das die Knallfarbe ist, mit der Otto und Ottilie NormalverbraucherIn dazu angehalten werden, da drauf zu klicken – wobei CTA = Call To Action – also das, wo mögliche InteressentInnen drauf klicken sollen, damit sie dann etwas kaufen, was sie nicht brauchen würden, wenn sie es verstanden hätten, worums eigentlich geht.

Und da der Begriff Bestseller genauso inflationär gebraucht wird wie der Begriff Coach – bin ich heilfroh, dass ich kein orangefarbenes Mascherl bei meinen Büchern habe – weil ich schreibe sie nicht deshalb, damit sie möglichst viele Menschen kaufen und dann irgendwo untern Kasten legen, damit der nicht wackelt.

Sondern mir sind meine Bücher auch immer ein HerzensBedürfnis – weil ich damit anderen Menschen helfen möchte – sie bei ihrer EntWicklung unterstützen – und nicht, um mir jetzt selbst auf die Schulter klopfen zu können, weil ich so geil getrickst habe, damit ich ein orangefarbenes Mascherl von Amazon bekomme.

Mir persönlich ist es wichtiger, dass die Inhalte stimmen – und die, die es wirklich kaufen – und lesen – und verstehen – dann auch was davon haben – ausser Spesen.

Wobei es dabei ja noch etwas gibt, was mich persönlich anko…..

Das, was da meist promoted und verkauft wird, hätten wir uns früher nicht mal als Schmierzettel bei Seminaren hergeben gewagt – weil uns die TeilnehmerInnen gefragt hätten, ob wir irgendwo dagegen geknallt wären.

Wie „produzieren“ heutzutage solche BestsellerAutorInnen ihre Werke?

Also die mitn orangefarbenen Mascherl bei Amazon?

Ja – ich hab mir auch solche WorkShops rein gezogen, weil ich echt dachte, ich könnte da etwas übers Schreiben lernen – weit gefehlt – ums Schreiben gings da nie – weil das können auch die Freelancer bei Fiverr und wie die ganzen Plattformen heißen – erledigen.

Es geht bei all diesen Coaches und Gurus, die dir eine BestsellerGarantie geben nur um Marketing – wie trickse ich Menschen durch verkaufspsychologische Machenschaften aus, etwas zu kaufen, was sie weder wollen noch brauchen – aber mir einen Bestseller einfährt.

Manche lassen einfach bereits zigmal ausgestrahlte Interviews abtippen – andere geben Stichwörter an ihre Freelancer – und die schreiben ihnen dann ein paar Seiten – dann wird große Schrift und weite Zeilenabstände eingestellt – und schwupp – ab in die Promo, damits ein Bestseller wird – und wir uns dann besser fühlen.

Ich gestehe, ich würde den Großteil dieser „Bestseller“ nicht mal als eBook bezeichnen – eher als etwas ausführlicheres Handout, welches eben schön aufgeplustert und mit vielen Mascherl und Bildchens versehen wird, damits gekauft wird.

Und dann kommen danach die hochpreisigen und oftmals maßlos überteuerten WorkShops – das ist auch der zweite Aspekt, warum solche „Bestseller“ wie am Fließband produziert werden – oder – wie Lisa schrieb:

… dass Bücher in drei Wochen fertig sein können und dass das alles ganz schnell gehen muss, damit die anderen nicht alle vor dir fertig sind mit ihrem Buch.

aus Lisas BlogBeitrag

Ich war sogar mal in einem WorkShop, wo es geheißen hatte – innerhalb von 48 Stunden kannst du einen derartigen „Bestseller“ produzieren.

Ja – kannst du – wenn du nur auf Quantität – und nicht auf Qualität – Wert legst – was allerdings die meisten tun – sowohl die, die sie produzieren – als auch die, die sie kaufen.

Ok – Lisa wollte in ihrem BlogBeitrag die Unterschiede zwischen diesen sogenannten Bestsellern und echten Büchern, die sich auch echt gut verkaufen – also best Sellern – darstellen.

Ich dachte, sie will eben echte Bestseller den besten Verkäufern = best Sellern gegenüber stellen – weil in Wirklichkeit sind diese ganzen sogenannten „Bestseller“ bei Amazon nichts anderes als erweiterte SalesPages, die möglichst effektiv verkaufen sollen.

In diesem Sinne – wenn du Bücher mit Tiefgang möchtest – hier gehts zu meiner Autorinnenseite bei Amazon 😉

Bild von Paul Houston auf Pixabay

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