Das Libellchen hatte für sich selbst eine Entscheidung getroffen. Sie würde weiter an sich selbst arbeiten um noch glücklicher mit sich selbst zu werden. Zweifler würde sie einfach ignorieren. Sie fühlte sich gut. Als sie von ihrem Zimmer auf die Galerie trat, wartete Pandora schon auf sie. Sie schenkte der Sonnenblume ein Lächeln und ein „wunderschönen Guten Morgen liebe Pandora“ und ging die Wendelrampe nach unten. In der Halle hörte sie MagdaLena die gerade aus ihrem Büro kam.
„Guten Morgen meine Liebe. Hast du gut geschlafen?“ Die Berghexe hatte immer ein Lächeln auf den Lippen. Normalerweise steckte ihre gute Laune immer an, doch heute war das gar nicht notwendig. Das Libellchen war ohnehin gut gelaunt. „Morgen MagdaLena!“ Das Libellchen wartete am Ende der Treppe auf ihre neue Freundin. „Können wir gleich loslegen?“ Das Libellchen war total motiviert. „Oder sind wir schon fertig?“ „Hast du das Gefühl, dass wir schon alles besprochen haben?“ Darüber musste das Libellchen erstmal nachdenken. Irgendwie hatte sie das Gefühl, noch nicht am Ende angekommen zu sein. Und das sagte sie MagdaLena auch.
„Na dann komm suchen wir uns ein lauschiges Plätzchen.“ Die 2 wanderten in den Garten und landeten an einem See. Mitten im See waren einzelne kleine Inseln. „Der ist aber schön!“ „Ja das stimmt, ich bin sehr gerne hier. Der See strahlt eine gewisse Ruhe aus. Und er wird uns bei dem nächsten Thema behilflich sein können.“ Die Berghexe lächelte wissend vor sich hin.
„Aber nun zu dir. Wir haben jetzt über alle Zentren gesprochen, doch es gibt da noch mehr. Es gibt Menschen die haben alle definierten Zentren miteinander verbunden. Du gehörst nicht zu diesen Menschen. Du hast einen Split. Das ist als würden 2 Seelen in deiner Brust leben. Oder auch 2 nicht verbundene Inseln.“ Das Libellchen dachte über das gesagt nach und starrte dabei auf den See. „Meinst du wie diese Inseln vor mir?“ Jetzt wusste das Libellchen warum sie die Berghexe ausgerechnet hier her gebracht hat. „Ja genau wie die Inseln. Sie gehören zwar beide zu unserem See, doch man kann nicht einfach von einer Insel zur anderen. Es gibt da keine Möglichkeit. Ausser jemand würde eine Brücke bauen.“
„Was genau willst du mir sagen?“ das Libellchen hatte schon eine Vermutung wo sie das Gespräch hinführen würde, aber ganz sicher war sie sich nicht. „Siehst du dass auf jeder Insel Werkzeug bereit liegen würde, womit man eine Brücke bauen könnte?“ Als das Libellchen genauer hinsah konnte sie sehen was MagdaLena meinte. „Jetzt ist es so, dass auch du sogenannte Brückentore hast. Eine Möglichkeit sozusagen, dass dir jemand deinen Split verbindet. Nur das kann halt nicht jeder. So wie nicht jeder mit Werkzeug eine Brücke bauen kann, so kann auch nicht jeder Mensch dir deine Brückentore schließen.“
„Was ist wenn ich niemanden finde, der mir meinen Split verbindet?“ „Dann wirst du immer auf der Suche nach jemanden sein, der dies kann und dich damit ganz macht.“ Das Libellchen war schockiert. Wie sollte sie das bloß wieder machen? „Oder du lernst damit zu leben, dass in deiner Brust zwei Seelen oder auch zwei Inseln leben.“ „Kann ich das denn? Lernen damit zu leben?“ „Natürlich kannst du das. Du weißt es ja jetzt, du brauchst nur lernen damit umzugehen.“
© Libellchen, 2011