LL – Kapitel 15 => Sonnenbad

Das Libellchen schlenderte in Gedanken versunken durch den Garten. Ihr gingen sehr viele Sachen durch den Kopf. Plötzlich sah sie Jack der 2 Liegestühle in dem Garten aufbaute. Er merkte dass sie ihn beobachtete und winkte sie zu sich. Sie ging zu ihm und da sprach er sie das erste Mal direkt an „Hier kannst du dich ausruhen wenn du willst.“ „Danke dir!“ das Libellchen freute sich sehr darüber. „Gerne“ sprach er und machte sich wieder von dannen.

Das Libellchen schaute ihm noch nach, doch dann ließ sie sich genüsslich auf der Sonnenliege nieder. Ach war das herrlich. Sie spürte die Sonne auf ihrer Haut und die Wärme zauberte ihr ein glückliches Lächeln ins Gesicht. So lag sie ihm Halbschlaf auf der Liege rum und lies sich alles was sie mit MagdaLena besprochen hatte noch mal durch den Kopf gehen. Da fiel ihr wieder ein was MagdaLena gesagt hatte, von wegen Gedanken und Verhaltensweisen die nicht von ihr selbst kamen, zurück an den Absender zu geben.

Sie dachte an alles, wo sie meinte, dass es nicht ihre eigene Sichtweise war, sondern die ihrer Großeltern und stellte sich vor wie sie alles in eine große Kiste packte. Danach dachte sie an ihre Großeltern in ihrer Wohnung und stellte sich vor wie sie ihnen die Kiste überreichte, sich umdrehte und wegging. Plötzlich fühlte sie sich total leicht, als wäre eine Last von ihr genommen worden. Und erleichtert wie sie war, schlief sie auch sofort ein.

Als sie erwachte, war da noch ein flüchtiger Gedanke an eine ehemalige Bekannte. Hatte sie geträumt? Offensichtlich. Doch warum hatte sie gerade von der Bekannten geträumt? An sie hatte sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gedacht. Sie hatte nie wirklich gewusst, was sie mit der Bekannten hatte anfangen sollen, doch diese war an ihrem Rockzipfel gehangen, als wäre sie ihre Mutter. Sie hatten nie wirklich Gemeinsamkeiten gehabt. Hatten nicht wirklich ein Thema gehabt, worüber sie hatten reden können. Und doch war die Bekannte eine Zeitlang immer und immer wieder beim Libellchen vor der Tür gestanden.

Bis das Libellchen den Kontakt abgebrochen hatte, weil ihr diese Belagerung zuviel geworden war. Die Bekannte war zwar immer nett und fröhlich gewesen, doch das Libellchen hatte sich nach deren Besuch immer total ausgelaugt gefühlt. War es das was MagdaLena meinte, als sie sagte, dass es Menschen gibt, die ihre Energie anzapfen konnten? Ja aber natürlich. Ihr hatte diese Bekanntschaft nie wirklich was gebracht. Doch die Bekannte, hatte die Zeit mit ihr total genossen, weil sie ihr ihre Kraft angezapft hat. Und sie hatte sich immer gewundert, warum sie die ganze Zeit so erschöpft war.

Wenn das Libellchen daran dachte, dass ihr die Berghexe das alles sagen konnte, nur mit Hilfe ihres Geburtsdatums war sie echt fasziniert. Eigentlich war es ihr ja auch ganz egal, wie sie zu den Erkenntnissen kam, Hauptsache sie lernte sich selber besser kennen. Und während sie an offene und definierte Zentren dachte, schlief sie erneut erschöpft ein.

Als sie das nächste Mal erwachte, lag Puschkin auf der 2. Liege und beobachtete sie. „Hey Kleine! Na wie geht’s dir?“ „Hey“ das Libellchen rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Gut, verwirrt, neugierig, keine Ahnung. Tausend Gefühle wechseln sich ab, aber ich finds gut.“ „Das ist schön“ knurrte der schwarze Panther. „Bist du bereit für noch mehr Infos?“ „Klar, welche hast du denn?“ „Ich? Gar keine! Ich bin ja nur ein Panther und keine Berghexe!“ „Okay, ich hab verstanden“ erwiderte das Libellchen. „Weißt du wo ich MagdaLena finde?“ „Aber immer doch“ der Panther grinste vor sich hin „Sie ist bei deinem Stückchen Garten.“

Das Plätzchen verdorrtes Land hätte sie ja fast vergessen. Na dann schauen wir mal, wies dort aussieht.

© Libellchen, 2011

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